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Caution - Low battery level ... Von der Herausforderung für Frauen in technischen Organisationen und innerbetrieblichen Energie-Aufladestationen

  • Patricia Pfarrhofer
  • 3. Sept. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Versteht mich bitte nicht falsch. Mir ist sehr klar, dass in einem Unternehmen wie meinem - Produktionsbetrieb der chemischen Industrie - eine große Begeisterung für Technik herrschen muss. Große Rohre, hohe Drücke, irrwitzige Temperaturen, technische Raffinesse – This is what we truly love. Wer von der immensen Größe der Anlagen nicht beeindruckt ist, wäre wahrscheinlich am falschen Ort.


Unser Unternehmen ist traditionell von einer männlich-technischen Belegschaftsstruktur geprägt. Dies allein stellt noch kein Problem dar. Es spiegelt die männlich dominierte Arbeitswelt des vergangenen Jahrtausends wider. Auch heute noch sind gesellschaftliche Tendenzen, wie die stereotypische Zuschreibung von Kompetenzen an Frauen (sozial) und Männer (strukturiert), spürbar. Die Zulassung von Schichtarbeit für Frauen seit 2002 – dank der EU – ist ein Beispiel für positive Veränderungen.


In dieser Melange aus männlicher Homogenität im Produktionsbereich gepaart mit einer hohen Gleichheit in der Belegschaft haben sich aber durchaus gewisse „Wahrheiten“ entwickelt. 


Beispielsweise: Frauen haben nicht die körperlichen Voraussetzungen für den Job. Weibliche Kolleginnen bringen das Teamgefüge durcheinander oder einer meiner Lieblingswahrheiten: Ohne Frauen können wir uns den ganzen „sentimentalen Schmarren“ sparen und arbeiten wesentlich effizienter. 


In den letzten Jahren konnten insgesamt große Fortschritte beim Aufbrechen dieser „Wahrheiten“ erreicht werden. Es tut sich was – auch bei uns. Grund dafür ist die Erkenntnis und das Engagement von einzelnen Persönlichkeiten in Unternehmen – von einer großen sozialen Bewegung in unserer Gesellschaft sind wir leider noch zu weit entfernt. Aber dieses Engagement kostet auch immense Kraft. Denn Einsichten zu ermöglichen und Veränderung zu initiieren kann nur im Diskurs – also in der Auseinandersetzung – entstehen. Und diskutieren ist anstrengend. Und auf Dauer kann einem da schon die Puste ausgehen, wenn man nicht auf der anderen Seite eine Möglichkeit findet, seine Batterien wieder aufzuladen.


Die Frage ist daher: Woher kommt die Kraft, die Veränderung weiterhin zu verfolgen? Wo wären denn solche innerbetrieblichen Ladestationen? Hier ein paar Ansatzpunkte, die ich für besonders wichtig halte: 


✌ Anerkennung der Relevanz von Diversität in Unternehmen

✌ klares Commitment durch die Entscheidungsträger im Unternehmen

✌ Raum und Bühne für Diskurs und 

✌ Remuneration für diversitäres Engagement



An alle, die sich für Diversität und Vielfalt in technischen Organisationen stark machen: Ihr seid die WegbereiterInnen, die BrückenbauerInnen und die GewährleisterInnen dafür, dass ein blühendes, gleichberechtigtes Miteinander bald Wirklichkeit wird. Nur die innerbetriebliche Ladeinfrastruktur gehört schnell ausgebaut. 


 
 
 

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Arbeiten in Verbindung heißt...

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